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Die Waffen

 

Vorderlader werden heutzutage in erster Linie sportlich oder in Traditionsvereinen geschossen. Militärisch ist der Vorderlader technisch völlig überholt, da die Ladegeschwindigkeit zu gering ist und ab einer bestimmten Kalibergröße der Ladevorgang nur noch mit einem nicht vertretbaren Aufwand durchgeführt werden kann (zum Beispiel bei Schiffsgeschützen mit einem Kaliber von 400 mm). Lediglich Waffen wie Mörser sind noch militärisch eingesetzte Vorderlader.

An Genauigkeit sind Schwarzpulverwaffen den Patronenwaffen mit Nitrotreibmitteln durchaus ebenbürtig, wenn sie auch bedingt durch die geringere Leistung des Schwarzpulvers üblicherweise auf kürzere Distanzen geschossen werden. Allerdings werden auch heute noch in England Vorderlader-Disziplinen mit Entfernungen von 900 Yards geschossen, das sind 822,96 Meter. Der BDS schießt in Ulfborg, Dänemark die 400-m- und 600-m-Disziplin mit Vorderladern und Schwarzpulverpatronenmunition.

Eine besondere Schwierigkeit beim Schießen der Vorderlader mit Steinschlosszündung ist die Unsicherheit einer ausreichenden Funkenbildung, die durchaus zu Zündverzögerungen bis zu Zündversagen führen kann. Dies hat dann natürlich erhebliche Auswirkung auf die Präzision des Schusses.

Gerade diese Eigenheiten machen den Reiz des Vorderladers als Sportwaffe aus. In Deutschland wird diese Form des Schießsportes und Variante derBrauchtumspflege (z. B. auch Böllerschießen) beispielsweise von der Schwarzpulverinitiative vertreten. Vor allem in den großen Verbänden wie DSB und BDS gibt es Disziplinen für Vorderladerwaffen. Der DSB (Deutscher Schützenbund) ist dem MLAIC (Muzzle Loaders Associations International Committee) angeschlossen und entsendet seine Vorderlader-Nationalmannschaft zu den bereits seit vielen Jahren stattfindenden Europa- und Weltmeisterschaften.

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